Donnerstag, 22. September 2011

Ecofest und Selbstporträt

Letzten Freitag besuchte ich ein Volleyballspiel des UTA-Damenteams (Sehenswert: Seite 1 und 12). Mangels Alternative arbeitete ich anschliessend am Selbstportrait, einem Videoprojekt für welches wir 10 Tage Zeit hatten und das wir heute Abend in der Video/Film-Klasse präsentierten. Die Sickapplez lieferten den Soundtrack für mein Selbstportrait welches ich soeben auf Youtube hochgeladen habe. Ich bin damit nur halbwegs zufrieden, da es nicht wirklich zeigt wie ich bin bzw. nur einen Teil meiner Persönlichkeit.

Am Samstag war ich (endlich) auf einem Konzert. Etwas mehr als 1 Kilometer von wo ich wohne fand das Ecofest statt. Dieses besuchte ich mit Ellie, welche ich in der ersten Woche kennengelernt hatte und ein paar ihrer Kollegen. Eine Rockband spielte, für meinen Geschmack teilweise etwas zu funky - aber immerhin! Die Atmosphäre war sehr relaxed, vergleichbar mit einem Openair à la Gurten. Speziell fand ich, dass kaum jemand auf dem Boden sass und nur wenige Leute vor der Bühne standen. 3/4 der Besucher genossen das Konzert in ihren selbst mitgebrachten Campingstühlen. Es ist interessant, wie sehr man etwas geniesst, das plötzlich nicht mehr selbstverständlich ist. In diesem Fall war es Alkohol trinken in der Öffentlichkeit. Nach dem Ecofest gingen wir in eine Studentenwohnung, wo eine Gruppe von Sozialisten eine Openhouse-Party schmiss. Natürlich fühlte ich mich da wohl und hatte einige spannende Diskussionen - und mehr Wein.

Im Basketball habe ich endlich mein Wurftief überwunden. Bevor ich hier ankam war ich bei 60% von der Freiwurflinie und bei 50% von ausserhalb des Trapez. Da meine Würfe hier anfangs meist ihr Ziel nicht fanden, verlor ich etwas das nötige Selbstvertrauen. Im Basketball ist es essenziell, dass man beim Wurf ein gutes Gefühl hat und wenn der Ball die Hand verlässt fest davon überzeugt ist, dass er im Korb landet. Mit einer steigenden Wurfquote kam das Selbstvertrauen zurück und nun bin ich wieder wo ich war und kann nun höhere Ziele anstreben. Training ist nie eine dauernd ansteigende Kurve sondern eher zwei Schritte vorwärts, ein Schritt zurück, zwei Schritte vorwärts...

In der Schule läuft's gut, das Appartement ist nun durchgehend mit einem schönen, dunkelbraunen Parkettboden ausgestattet (ein Handwerker war 2 Tage mit dieser Arbeit beschäftigt) und als ich nur noch für ca. 3 Tage Katheter hatte, kam endlich das Paket an, welches ich mir selber vor meinem Abflug geschickt hatte. In Kürze wird ein Massagestuhl geliefert, den ich anfangs Woche online gekauft habe. Wenn ich das geschriebene lese, dann sieht gerade alles etwas rosig aus und es wäre wieder einmal Zeit für einen Tiefschlag. Ich geniesse mal besser die Sonne so lange sie für mich scheint.

Mittwoch, 14. September 2011

Sicherheit

Bezüglich Wechsel von Film/Video in Französisch hatte ich mich letzte Woche beraten lassen und einen Antrag gestellt. Die Französischklassen waren dann allerdings voll und keiner der angefragten Professoren hat mir geantwortet. Darauf hin habe ich entschieden, nun doch mit Film/Video weiterzumachen. Wir hatten nun auch schon das erste kleine Projekt in welchem wir verschiedene Filme vermischen mussten um dem Film einen neuen Sinn zu geben. Das hat auch gar nicht schlecht geklappt, ausser dass mein Film viel zu kurz war, da ich die Aufgabenstellung nicht vollumfänglich verstanden hatte. Die nächste Aufgabe, die wir innert Wochenfrist erledigen müssen ist ein dreiminütiges Selbstporträt.
Das war nicht das einzige Verständnisproblem diese Woche. Im Geschichtstest hatte ich viel zu wenig Zeit, weil ich in der ersten Aufgabe Antworten ausführte anstatt einfach nur im Multible choice Verfahren zu antworten. Einiges ist für mich ungewohnt, anderes geht zu schnell, manchmal höre ich nicht richtig zu und ab und zu habe ich einfach keine Lust nachzufragen, weil ich nicht doof dastehen möchte - das tu ich dann dafür nachher ;-) .
Vom Basketball gibt es nicht viel Neues zu berichten. Ich mache in Sachen Geschwindigkeit kleine Fortschritte und stagniere beim Werfen. Wenn ich mir die Wurfquote der Schweizer Nationalmannschaft bei der A-EM, die gerade in Israel stattfindet, anschaue (25-35% pro Spiel), dann bin ich wiederum einigermassen zufrieden. Ausserdem bleibt noch etwas Zeit bis zum ersten Ernstkampf Ende Oktober. Allerdings werde ich da kaum spielen, aber als Ersatzspieler möchte ich natürlich trotzdem jederzeit bereit sein.

Ich lerne täglich neue Leute kennen und natürlich auch amerikanische Gewohnheiten. Zum Beispiel weiss ich von einigen Studenten, dass sie Waffen haben. Auf dem Campus sind diese natürlich nicht erlaubt, aber manche haben zu Hause oder im Auto eine Knarre um sich und andere zu beschützen. Da ich Waffen eher mit Gefahr als mit Schutz verbinde ergeben sich interessante Diskussionen. Würdest du jemanden erschiessen, der dir dein Handy klaut? Die amerikanischen Medien/Politiker verstehen es wunderbar, ein Gefühl der Unsicherheit zu kreiren um die Bevölkerung dann zu beschützen in dem sie diese überwacht. Jeden zweiten Tag haben wir in unserer Studentenmailbox eine E-Mail von der Polizei mit Schilderungen von Vorfällen auf dem riesigen Campusgelände. Die Kriminalität ist hier wohl tatsächlich ein grösseres Problem als in der Schweiz, aber auch in Zürich ist immer "etwas los" und ich fühle mich hier trotzdem sehr sicher. Vielleicht hat dies aber auch mit meiner generellen Einstellung zu tun - es braucht viel um mich zu beunruhigen.

Über das Wochenende musste ich eines meiner Basketballstuhlräder reparieren lassen. Zum Glück gibt es hier seit ca. einem Jahr einen Bikeshop. Da ich mechanisch ziemlich unbegabt bin, war ich froh, die 6! defekten Speichen nicht selber ersetzten zu müssen und das Rad anschliessend zu zentrieren. Die $20 waren auf jeden Fall sehr gut investiert. Die Kunden dieses Bikeshops, der auch Fahrräder (ja, ich weiss die deutsche Bezeichnung noch ;-) vermietet, sind hauptsächlich internationale Studenten. Denn welcher Amerikaner würde Fahrrad fahren, wenn er ein Auto hat?

Es sollte nun möglich sein, Kommentare abzugeben ohne sich dafür zu registrieren. Danke Damian für den Hinweis.

Montag, 5. September 2011

Zeitungsartikel und Turnier in Houston, Tx

Der Zeitungsartikel ist mittlerweile im Fricktalteil der Aargauer Zeitung erschienen. Wenn man das Bild betrachtet, glaubt man nicht, dass ich 1.87m gross bin. Ich sitze tiefer, damit ich obwohl ich meine Bauchmuskeln nicht benutzen kann, einigermassen stabil bin. Rodney ist kein Movin' Mav. Er trainiert mit uns, spielt beim Serienmeister Dallas Mavericks und ist auf dem Sprung zur amerikanischen Nationalmannschaft. Und Pone ist unser "Big Daddy". Nicht nur unter dem Korb ist er ein Riese, sondern auch in Sachen Trash Talk kaum zu ueberbieten.
Wir trainieren nun taeglich von 14-17 Uhr und gehen zusaetzlich individuell in den Fitnessraum und werfen. In unserer Halle haben wir eine Ballkanone, die ich taeglich nutzen moechte. Am Mitwochnachmittag haben wir kein Training und ich habe Zeit fuer die Hausaufgaben. Mittwochabends kommt jeweils das gesamte Team der Dallas Mavericks (Rollstuhlbasketball) und wir spielen 3 Stunden lang. Am meisten beeindruckt war ich von Jason Nelms, einem kompletten Spieler der in der amerikanischen Nati spielt und in unserem Trainingsspiel wohl eine 90% Quote hatte.
Am letzten Wochenende fuhren wir zu einem Turnier nach Houston, Tx. Wir traten mit 2 Teams an und trafen im Finale aufeinander. Leider waren die anderen Teams des Turniers deutlich schwaecher, weshalb das Ganze wohl eher etwas fuer den Teamgeist war als dass es der sportlichen Weiterentwicklung diente. Das Finalspiel war sehr intensiv und unser Team verlor schliesslich mit ca. 9 Punkten Unterschied. Unsere Unterkunft war im Marriot, wir assen im Buffalo Wings, in einem Steakhouse und einem mexikanischen Restaurant und hatten jede Menge Spass.
Heute ist ein Feiertag (Labor Day). Ich habe lange geschlafen, Aufgaben gemacht und komme jetzt vom Werfen. Morgen geht's weiter mit Schule und Basketball. Am Morgen werde ich mich bezueglich Klassenwechsel beraten lassen. Film/Video wird definitiv zu aufwendig. Ich habe einfach keine Zeit, auch noch die Software "Final Cut Pro" zu lernen und mich mit Apple Computern und Videokameras auseinanderzusetzen. Wenn moeglich, werde ich stattdessen in eine Franzoesischklasse wechseln, wofuer ich wohl einen Einstufungstest machen muss.
Nun gehe ich noch ein paar Gewichte stemmen, bevor ich mir noch was koche und vielleicht noch etwas Spanisch lerne.... was heisst vielleicht? Ich muss.