Dienstag, 20. Dezember 2011

Blackboard

Aus dem Konzert wurde leider nichts, da die zwei potenziellen Fahrer nicht konnten. Die Alternative war ein Weihnachtsfest zu welchem mich Prof. Driessen eingeladen hatte. Mit ihm hatte ich bereits Kontakt, als ich noch in der Schweiz war. Er unterrichtet Deutsch und lud alle ein, die in einer Deutschklasse oder im Deutsch-Club sind. Ok, ich bin weder noch, aber als "Native speaker" war ich ein gern gesehener Gast. Es gab viel zu essen, wir sangen deutsche Weihnachtslieder, tranken Punsch und redeten. Unglaublich, dass man Lieder noch im Kopf hat, die man vor 20 Jahren singen MUSSTE. Ich genoss das Singen und fungierte sogar als "Leithammel" bei "Kommet ihr Hirten", da das Lied sonst kaum einer kannte.
Meinen Film habe ich inzwischen auf Youtube hochgeladen. Da der Film für die Klasse höchstens ein paar Sekunden länger als 5 Minuten sein durfte, habe ich einen Final Cut für die Klasse und einen Director's Cut für mich erstellt. Für Untertitel hatte ich leider keine Zeit ;-).
Letztes Wochenende hatten wir ein Freundschaftsturnier in Kansas. Wir gewannen alle Spieler relativ deutlich. Ich spielte kaum, da mit "Medical Classification" gespielt wurde und somit einige unserer Spieler mit geringerer Punktzahl spielen konnten als in der Meisterschaft.
Die Noten für das 1. Semester wurden heute offiziell geposted. Ich habe in allen Klassen ein "A" ausser in Film/Video, in welchem mich die Professorin mit einem "C" beschenkte. Das geht in Ordnung, allerdings möchte ich noch gerne wissen, warum sie mir eine ungenügende Note für meinen Film gab, nachdem sie für den 1. und den 2. Schnitt noch das Punktemaximum vergab. Mein Gesamtnotendurchschnitt (GPA) ist ein 3.571.
Über die Festtage fuhren oder flogen nun die meisten Spieler nach Hause. Ich werde hier bleiben und mit dem Training fortfahren. Weihnachten verbringe ich bei Angus, einem Kollegen aus der Filmklasse oder bei Juan, einem Teamkkollegen.

Montag, 5. Dezember 2011

Filmdreh und Missouri-Turnier

Advent, eine schöne Zeit als Kind, als Vater, Mutter, Grossvater, Grossmutter, Verliebter, Verlobter...aber ganz bestimmt nicht als Single. Ich bin froh, nicht zu viel Zeit zum Nachdenken zu haben.

Wir hatten eine Gruppenarbeit über Einkommensungleichheit in der Interdisciplinary Perspective Klasse. Ich erwischte eine sehr mühsame Gruppe mit einem Alphamännchen und einem Alphaweibchen, die das Geschehen bestimmten jedoch nicht am selben Strang zogen. Wir haben eine sehr gute Note für eine schwache Präsentation gekriegt. Generell würde ich sagen, dass das geforderte Leistungsniveau an unserer Uni nicht so hoch ist wie es wohl in der Schweiz der Fall ist - meine sehr guten Noten sind ein Indiz dafür.
Viel zu strenge Noten vergibt einzig unsere Film/Video-Professorin. Für mein Script des Kurzfilms "Blackboard" habe ich 55 von 100 möglichen Punkten gekriegt. Ein Teil des Punkteabzuges ist allerdings ein Resultat meiner verspäteten Übermittlung. Als ich endlich grünes Licht für die Aufnahmen erhielt war es bereits Mittwoch vorletzter Woche und da ich am letzten Wochenende mit dem Team ein Auswärtsturnier bestritt, musste ich alle Aufnahmen am Wochenende davor im Kasten haben. Mein Aufruf für Schauspieler auf einer dafür vorgesehenen Website war erfolgreich und obwohl mich 2 Leute in letzter Sekunde informierten, dass sie nun doch nicht vor der Kamera stehen können, hatte ich meine Crew und die Schauspieler am Sonntag beisammen um von 16:00 - 01:00 Uhr zu drehen. Ich war Director, organizierte das Catering, fand die Lokalitäten und einiges mehr. Unter Anderem lernte ich wie man günstig Kunstblut herstellt: Man nehme Wasser, rote Lebensmittelfarbe und Kakaopulver. Zum Glück fand ich jemanden, der für seine Klasse einen Film editieren musste und so musste ich mich nicht auch noch um das kümmern (wobei ich schlussendlich auch hier einiges beeinflusste - ist schliesslich MEIN Film ;-) ). Das Resultat findet ihr bald auf Youtube.
Wir mussten uns bereits für das 2. Semester einschreiben. Ich werde mit Spanisch fortfahren, besuche eine Deutschklasse zum Thema "Film", die in Englisch unterrichtet wird, eine Französisch Konversation Klasse und 2 Schwimmlektionen pro Woche. Ich hoffe, nach dem Schwimmen jeweils nicht allzu kaputt zu sein um zwei Stunden später 3Stunden Basketball zu trainieren.

Apropos Basketball: Letztes Wochenende waren wir in Missouri. Nach einem zehnstündigen Bustrip bezogen wir die Gemächer in einem schicken Hotel. Wir hatten zwei Spiele am Freitag und zwei Spiele am Samstag. Drei der Vier Spiele gewannen wir relativ deutlich, verloren aber gegen Wisconsin White Water, gegen welche wir beim Heimturnier noch knapp gewonnen hatten, mit 20 Punkten Unterschied. Ich war zwei Mal in der Starting-Five und spielte von den 160 Minuten in den zwei Tagen wohl ca. 90 Minuten. Kaum Turnovers, 2 Rebounds, 3/4 aus dem Feld war meine Bilanz mit der ich ganz zufrieden bin und auch meine Teamkollegen und der Coach waren es. Beim nächsten Turnier versucht der Coach trotzdem zwei Spieler unseres Teams runterklassieren zu lassen, was super für das Team wäre, wiederum gar nicht für mich. Es ist leider eine Tatsache, dass das Rollstuhlbasketballregelwerk eher für Leicht- als für schwerer Behinderte gemacht ist. In den meisten Teams können von den Fünf auf dem Feld drei gehen, einer immerhin stehen und nur einer - wenn überhaupt - kann weder gehen noch stehen. Unsere Unizeitung schrob (Helge lässt grüssen) wiederum einen kurzen Bericht über das Turnier.
Dann war da noch die Auflösung des "No shave November"-Wettbewerbs. Ihr ahnt es bereits? Klar, ich hatte dank meinen Genen natürlich den tollsten und vollsten Bart. Leider resultierte daraus kein Interview, in dem ich Gleichberechtigung für die Damen, für den Wettbewerb im nächsten Jahr gefordert hätte ;-) .
Die "Finals" (Abschlusstests) stehen vor der Tür. In Interdisciplinary Perspectives bedeutet dies eine siebenseitige Arbeit über Fairtrade Kaffee mit Informationen aus 6 verschiedenen Quellen und 3 Verschiedenen Disziplinen (ich wähle Geschichte, Wirtschaft und Soziologie), die ich bis Freitag Mitternacht übermitteln muss. Am kommenden Freitag möchte ich ans "As I lay Dying"-Konzert in Dallas. Ich freu mich auf das nächste Turnier in zwei Wochen und den Besuch von Dirk und Doreen Anfangs Januar.

Ich Wünsche Allen eine schöne Adventszeit!